Unser erster WoMo-Trip und was wir heute anders machen würden …

Wenn nicht jetzt, wann dann?

Wir sind gerne mal spontan. Und ziemlich spontan entschieden wir uns dann auch für unseren ersten Trip mit einem Wohnmobil. Wir wollten das schon immer mal ausprobieren. Wie so oft schon bei anderen Dingen, sollte es diesmal nicht wieder heißen „Aufgeschoben ist nicht aufgehoben …“ Einen Anlass gab es schließlich auch, denn mein Geburtstag stand kurz bevor.

Also nix wie los – Anbieter suchen, Fahrzeug auswählen – ohne auch nur ein Fünkchen Ahnung von dem ganzen Thema zu haben – buchen und fertig. Die Fahrzeugwahl war schnell getroffen – ein Teilintegrierter sollte es sein, mit ausreichend Platz. Buchen ging schnell und unkompliziert.

Ein paar Tage später sollte es auch schon losgehen. Na ja, zumindest ein paar Videos auf YouTube hatten wir uns schon mal angeschaut, z. B. wie die Toilette zu benutzen und zu reinigen ist … Der Rest sollte ja auch nicht so schwer sein (war es auch nicht). Kriegen wir schon hin. 

Wir holten das Fahrzeug ab und dann ging es erst mal nach Hause damit, alles einladen. Ok, das hat dann tatsächlich viel länger gedauert als wir dachten. Bis alles an Ort und Stelle war, waren doch glatt 4 Stunden vergangen. Klar, wir haben ausprobiert, geschaut und getestet. Aber es dauerte eben viel länger als wir erwartet hatten. Heute würden wir das anders vorbereiten.

3 essenzielle Fragen, die es vor der Reise zu klären gibt

Welche Kleidung brauchen wir und wie verstauen wir sie am besten?

Dass ein Urlaub im Wohnmobil anders ist, war uns klar. Nicht zu viel mitnehmen, aber trotzdem für jede Wetterlage was Passendes dabei, war schon eine kleine Herausforderung. Da unser Reiseziel Dänemark war und wir dort schon zu jeder Jahreszeit Urlaub gemacht haben, wussten wir ja so ungefähr, was uns erwartet.

Damit alles schnell und unkompliziert ins WoMo passt, bieten sich Packwürfel an. Wir hatten uns schon vor längerer Zeit mal für einen Urlaub welche besorgt und fanden sie echt praktisch. Seitdem nutzen wir sie für jeden Urlaub. Also waren wir zumindest hier optimal vorbereitet und alles hatte seinen Platz. Das Verstauen der Kleidung war deshalb auch am schnellsten erledigt. Die Packwürfel haben den Vorteil, dass man die Kleidung vorsortieren kann und jederzeit überall rankommt, ohne alles durcheinanderzuwühlen. Hier ist der Link zu unserem Packset. Wir hatten es damals bei Amazon bestellt.

Was brauchen wir alles, um im Wohnmobil zu kochen und zu essen?

Man könnte ja auch essen gehen, aber für uns stand von Anfang an fest, dass wir uns selbst versorgen wollen. Da wir normalerweise Ferienhausurlauber sind, kennen wir das gar nicht anders. Aber was brauchen wir dafür alles? Wir sind zwar erfahren, was wir ins Ferienhaus nach Dänemark mitnehmen, doch erstens waren wir diesmal nur zu zweit und zweitens war der Platz ja doch etwas beschränkt. Und Geschirr bzw. Kochgeschirr ist im Ferienhaus ja vorhanden, im Wohnmobil aber nicht. Also haben wir versucht, das Wichtigste zusammenzupacken 😉

Kaffee stand bei mir schon mal als erstes auf der Liste. Kaffeebohnen für die French Press, die French Press selbst … Ok, dann brauchen wir ja auch noch die Kaffeemühle und Filtertüten. Auf jeden Fall nehmen wir auch den Kaffeefilter mit – aufbrühen, wie früher. Einen Wasserkessel hatten wir uns schon bestellt. Thermoskanne, Thermobecher, Tassen … ach ja, Gläser wären vielleicht auch nicht schlecht.

Töpfe, Pfanne, Teller, Besteck – hatten wir alles nicht fürs Campen. Also die Porzellanteller eingeräumt, die schweren Fissler-Töpfe, die Jamie Oliver Pfanne, die auch alles andere als leicht ist – halt alles von zu Hause. Würden wir heute so auch nicht mehr machen. Aber wenn du erst mal probieren willst, macht es wenig Sinn, gleich alles zu kaufen. 

Damit du dir darum gar keinen Kopf machen musst, haben wir eine Küchenbox zusammengestellt. Ein super leichtes Topfset mit Pfanne und abnehmbaren Griffen – so nimmt es wenig Platz weg. Geschirr aus Melamin – leicht und robust, aber optisch nicht zu unterscheiden von Porzellan. Und es klappert nicht so beim Fahren 🙂 Ein schickes Campingbesteck darf auch nicht fehlen. Dosenöffner, Pfannenwender und Kochlöffel in verschiedenen Variationen inkl. Spaghettilöffel runden das Paket ab. Es fehlt an nichts.

Ehrlich gesagt, unser Anbieter hatte auch ein Küchenset im Angebot. Was für ein Quatsch, habe ich da noch gedacht. Ok, ich geb’s zu, war ein Fehler.

Was wollen wir essen und was lässt sich im Wohnmobil problemlos zubereiten?

Mit den Lebensmitteln hatten wir uns auch etwas verschätzt. Obwohl wir einen Essensplan vorbereitet hatten, brachten wir die Hälfte wieder mit zurück.

Überleg dir, was du an den ersten ein bis zwei Tagen essen willst und pack dir auch eine Dose „Ich hab keinen Bock zu kochen“ ein. Bei uns war es der Hühner-Nudel-Topf 🙂 Denk dran, es macht auch Spaß, mal regionale Sachen auszuprobieren und auch mal essen zu gehen, wenn du sowieso auf einem Campingplatz stehst. Frühstück ist übrigens ein ziemlich wichtiges Thema. Vor allem, wenn du in der freien Natur stehst und der nächste Bäcker ne Stunde weg ist 🙂 Hier eignen sich besonders Müslis, Granolas, Haferflocken, Obst und Joghurts usw.

Ich habe ein Rezept für ein fantastisches Bircher Müsli und auch eins für Crunchy Müsli und Granola. Beide bereitet man am besten schon zu Hause vor. Die Rezepte erhältst du, wenn du dich für den Newsletter registrierst.

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Platz ohne Ende – was nehmen wir noch mit?

Einen Campingtisch hatten wir uns auch vorher noch bestellt. Stühle hatten wir schon, denn die brauchen wir bei unseren Seminarreisen für den Strand. Irgendwie musste alles ins Fahrzeug. Übrigens, den Tisch haben wir nicht gebraucht – zu windig und zu kalt, um draußen zu essen. Klar, im Oktober kommt das schon mal vor, hab ich mir sagen lassen 🙂 Und beim Freistehen sind Campingartikel tabu.

Übrigens, das WoMo hatte zwar einen Fahrradträger, ich hab mein Mountainbike aber der Einfachheit halber in die Heckgarage gepackt. Ich wusste auch nicht, wie das mit dem Heckträger funktioniert und ein Schloss hatte ich auch nicht … Also, ab in die Garage. Das war auch überhaupt kein Problem, denn wir waren ja nur zu zweit unterwegs und es war auch nur eine Woche geplant. Also Platz ohne Ende.

Bedenke bitte beim Packen, dass die schweren Sachen möglichst in der Mitte und am Boden des Fahrzeugs gelagert werden sollten, sonst verändert sich die Fahrcharakteristik des Fahrzeugs und das kann im Ernstfall schlimme Folgen haben. Eine vollgeladene Heckgarage entlastet die Vorderräder und das Fahrzeug neigt dazu auszubrechen.

Haben wir überhaupt das passende Wohnmobil gemietet?

Wir hatten uns einen Sunlight T68 gemietet. Mit Einzelbetten, die man zur Liegewiese umbauen konnte und einem Hubbett. Großer Kühlschrank, sehr gut ausgestattet. Erfahrungen? Keine. 

Wir wussten also schlichtweg gar nicht, was wir eigentlich brauchten, wollten und was uns wichtig war. Fakt ist, es war kein Fehler, dass wir uns für dieses Fahrzeug entschieden haben. Schon beim Losfahren vom Gelände der Wohnmobilvermietung bekamen wir das Grinsen nicht mehr aus dem Gesicht.

Es wird ein Abenteuer, das du nicht missen willst.

Sei mutig! Probier einfach was aus. Welches Fahrzeug gefällt dir? Wie sollen die Betten sein? Bist du schon mal einen Transporter oder ähnliches gefahren und kommst mit größeren Fahrzeugen klar? Dann los. Bilder anschauen, Bauchgefühl fragen, buchen!

Mach dich mit dem Fahrzeug vertraut. Unsere Wohnmobile fahren sich alle recht einfach, doch es ist schon etwas anderes, ob du mit einem Fiat 500 oder einem 7,45 Meter langen Wohnmobil unterwegs bist. Du kannst in Absprache mit uns nach deiner Buchung auch zum Probefahren, Probesitzen und Besichtigen kommen.

Du hast Zeit, dich vorzubereiten? Oder auch nicht?

Wir haben schon mal ein paar Tipps für dich, denn das Wohnmobil muss ja auch irgendwo stehen, damit du übernachten kannst. Es gibt einige Stellplatz-Apps die dir dabei helfen, einen guten Übernachtungsplatz zu finden. Dazu gehören zum Beispiel:

  • Camping22 – die App vom ADAC – kostet zwar Geld, enthält aber auch gleichzeitig die ADAC Campcard, mit der du bei vielen Stell- und Campingplätzen Ermäßigungen bekommst.
  • Park4Night – gibt es einmal als kostenlose Version und einmal als Abomodell. Wir nutzen aktuell die kostenlose Version. In den nächsten Wochen werden wir entscheiden, ob der Umstieg auf die Bezahlversion für uns sinnvoll ist.
  • Stellplatzradar – die App von promobil ist unter Campern sehr beliebt und bekannt. Wir müssen sie erst noch testen. Kommt aber sicher in den nächsten Tagen.
  • VanSite – Naturnahe Stellflächen – auch hier fehlt uns die Erfahrung – ist aber unter Campern auch bekannt. Wir testen …
  • Landvergnügen – der andere Stellplatzführer – hier kann man über 1.300 idyllische Reiseziele für Wohnmobil, Wohnwagen oder Campingbus entdecken. Es sind ländliche Gastgeber aus ganz Deutschland gelistet. Die Landvergnügen-Jahresvignette liegt dem Stellplatzführer bei und ermöglicht laut der Website landvergnügen.com, für jeweils 24 Stunden in ruhiger und naturnaher Atmosphäre zu stehen. Wir haben uns den aktuellen Stellplatzführer mitsamt Vignette bestellt und werden auch hier persönlich berichten.
  • Caravan, NorCamp, VanlifeLocation, CamperContact, Freeontour, camping.info, sind weitere Apps, die wir auf anderen gängigen Sites und in YouTube-Videos entdeckt haben. Alle noch nicht ausprobiert – step by step.
  • Camping Checklist ist hilfreich, wenn du öfters unterwegs bist und nach und nach Dinge auf Checklisten verewigst, die du unbedingt mit auf die Reise nehmen willst.

Auf unserer Website findest du bei Tipps, Tricks und Bedienung unsere Checklisten für deine Wohnmobiltour. Sie werden ständig angepasst und optimiert. Wir freuen uns hier über dein Feedback. Was war hilfreich? Was hat dir auf der Checkliste gefehlt? Wie sieht deine Checkliste aus?

Andere Länder, andere Sitten

Jedes Land hat so seine Eigenheiten, auch was das Reisen mit dem Wohnmobil angeht. In Norwegen und Schweden ist es hilfreich, sich um Maut und Vignetten vorher zu kümmern, in Italien und Spanien brauchst du an deinem Fahrradträger, wenn Fahrräder drauf sind, spezielle Warntafeln – unterschiedliche natürlich – was auch sonst.

In manchen Ländern geht es etwas lockerer zu, was das „Wildcampen“ angeht. In Dänemark z. B. darfst du zur Wiederherstellung der Fahrtüchtigkeit übernachten, allerdings ohne „Campingverhalten“, also ohne Markise raus. Stühle und Tische müssen auch drinbleiben. Gerade auch in der Umgebung von Sehenswürdigkeiten und gut besuchten Orten kommt es in Dänemark häufig vor, dass es Zonen gibt, wo das Parken z. B. von 22 bis 6 Uhr verboten ist. Dann darfst du dort natürlich auch nicht über Nacht stehen. Erkundige dich auf jeden Fall vorher, wie die Gepflogenheiten in deinem Reiseland sind. Dann gibt es keine unangenehmen Überraschungen und der Spaßfaktor ist garantiert. Und Strafzettel zahlt schließlich auch keiner gerne. 

Mutterseelenallein in der Wildnis

Unsere erste Nacht mitten in der Natur war schon irgendwie mulmig. Klar, es war trotzdem ein Parkplatz und es war sogar ein Klo in der Nähe und doch waren wir mutterseelenallein. Im September ist in Dänemark auch bei den sonstigen Touristenattraktion nicht mehr viel los, vor allem abends nicht. Wir waren bei Råbjerg Mile, Dänemarks größter Wanderdüne und kamen dort kurz vor Sonnenuntergang an. Es gibt hier spezielle Parkplätze für Wohnmobile und Busse, ohne Schnickschnack. Als wir ankamen, waren noch so 8 bis 10 Pkws vor Ort und noch ein weiteres Wohnmobil. Als Fotofans gingen wir auf direktem Weg auf die Wanderdüne, um den Sonnenuntergang noch zu erleben und natürlich zu fotografieren. Wir genossen den Augenblick und als die Sonne verschwunden und auch die Blaue Stunde nahezu vorbei war, gingen wir zurück zum Wohnmobil. Gut gelaunt liefen wir durch den Sand und je näher wir unserem Wohnmobil kamen, umso mehr wurde uns bewusst, hier ist kein Mensch mehr. Selbst der Fuchs, den wir bei unserer Ankunft gesehen hatten, war verschwunden. Alle Fahrzeuge und auch das andere Wohnmobil waren abgereist. 

Der Parkplatz Råbjerg Mile befindet sich ca. 1 bis 2 Kilometer weg von jeglichem Wohngebäude. Stille kehrte ein. Kein Geräusch durchbrach den Abend und die Nacht. Als ich im Bett lag, kam mir selbst das Gluckern meines Magens ohrenbetäubend laut vor. Ein faszinierendes Erlebnis. 

Wir wollten am nächsten Morgen zum Sonnenaufgang auf die Sanddüne. Also Wecker gestellt und diese besondere Nacht genossen. Was für ein unglaubliches Gefühl, morgens ganz alleine in der Natur zu erwachen, die ersten auf der Sanddüne zu sein, zu erleben, wie sich die Sonne über dem Horizont erhebt. Schon lange haben wir uns nicht mehr so beseelt gefühlt. Es lohnt sich, auch mal mutig zu sein. Natürlich nicht leichtsinnig und gemäß den Regeln des Reiselandes. Oft wird man mit fantastischen Erlebnissen belohnt. 

Außerhalb der Saison ist vieles einfacher

Klar, wenn du schulpflichtige Kinder hast, ist ein Wohnmobiltrip außerhalb der Schulferien natürlich schwer möglich. Wenn du aber die Chance hast, ist es auf jeden Fall empfehlenswert, die Zeiten außerhalb der Saison zu nutzen. Das Finden von Stellplätzen ist einfacher, übernachten in der Natur ebenso. Selbst auf Campingplätzen ist das Buchen und auch spontanes Anreisen einfacher möglich – darüber hinaus auch noch erheblich günstiger. Hier gibt es großzügige Rabatte – z. B. mit der ADAC Campcard oder CampingCard ACSI. 

Glücksmomente

Wenn einer eine Reise tut, so kann er was erzählen.

Matthias Claudius (1740-1815)

Ein paar Glücksmomente unserer Wohnmobiltour durch Dänemark …

2 Kommentare

  1. Klaus & Hilde

    Auch wir hatten dank Ralfs Camper eine tolle Woche in Meck Pom. Es hat alles super geklappt und Ralf war auch bei kleinen Unsicherheiten immer telefonisch erreichbar. Es war eine tolle Woche mit dem Camper.
    LG von Klaus und Hilde

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    • Ralfs Camper

      Es war uns eine Freude, euch als Kunden kennenzulernen. Besonders gefreut haben wir uns darüber, dass man euch die Begeisterung an eurer Reise bei der Rückgabe des Campers ansehen konnte. Genau für solche Momente haben wir Ralfs Camper gegründet. Wir freuen uns auf euer nächstes Mal.
      LG Ralf und Antje

      Antworten

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